Seinen Urlaub verbringt der französische Herzspezialist Dr. Philippe Ritter (Forschungsinstitut LYRIC der Universität Bordeaux, Leiter Prof. Michel Haissaguerre) in Oberbayern und als guter Freund von Dr. Wilhelm Fischer, Chefarzt der Inneren Medizin im Krankenhaus Schongau, verbindet er seinen Aufenthalt mit einer Fortbildung über seine neuesten Forschungen in der CRT (Cardiale ResynchronisationsTherapie) und mit einer gemeinsam geführten Operation in der CRT-Technik.

Dr. Philippe Ritter entwickelte zusammen mit Serge Cazeau und dem gemeinsamen Team in Paris die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) und führte sie seit 1994 weltweit ein.

Philippe Ritter und Wilhelm Fischer kennen sich seit über 25 Jahren. Seit 1994 veröffentlichten sie gemeinsam als Coautoren internationale Lehrbücher zu Herzschrittmachern und Defibrillatoren, die in fünf Sprachen (u.a. japanisch) übersetzt wurden und zum Teil Basis für medizinische Leitlinien zu Herzschrittmacher und Defibrillatoren wurden.

2009 war Dr. Fischer als Gast in der Universität Bordeaux, ließ sich die neuesten Forschungsergebnisse zeigen und führte dort zwei Wochen lang mit Dr. Ritter Implantationen von CRT-Systemen durch.

Die CRT-Therapie wird in beiden Krankenhäusern der Krankenhaus GmbH in Schongau und Weilheim angeboten.

CRT-Systeme, was ist das?
Wenn der Herzmuskel links und rechts unkoordiniert arbeitet und sich die Pumpfunktion verschlechtert, dann sorgt die kardiale Resynchronisationstherapie Presseinformation (CRT) durch Schrittmacherstimulation der linken und der rechten Hauptkammer des Herzens für das simultane Zusammenziehen des Herzmuskels und verbessert damit die Zusammenarbeit der beiden Herzhauptkammern. Somit kann eine Herzschwäche in bestimmten Fällen vermindert werden. Das System kann mit einem speziellen Herzschrittmachersystem allein oder zusätzlich mit einer Defibrillationsmöglichkeit verbunden sein. Bei der CRT wird ein elektronisches Gerät (Herzschrittmacher oder Defibrillator mit zusätzlicher Schrittmacherfunktion) im Bereich des Schlüsselbeins unter die Haut eingesetzt.
„Elektroden“ (spezielle isolierte Drähte) verbinden das Gerät mit dem Herzen und messen die elektrischen Signale des Herzens. Zusätzlich werden winzige elektrische Impulse vom Gerät zum Herzen übertragen, die den Herzmuskel stimulieren und dazu führen, dass er sich zusammenzieht (Schrittmacherfunktion). Bei der „normalen“ Herzschrittmachertherapie wird die Pumpfunktion nur über die rechte Hauptkammer (und den rechten Vorhof) gesteuert, beim CRT-System sorgt eine zusätzliche Sonde, die relativ kompliziert zu implantieren ist, über der linken Herzkammer für das gleichzeitige Pumpen der beiden Hauptkammern. Die „normale“ Herzschrittmachertherapie wird eingesetzt, wenn das Herz zu langsam schlägt, die CRT wird angewendet bei Herzschwäche aufgrund von ungleichem Schlag der beiden Herzhauptkammern. Ein Defibrillator kann beim Eintreten eines Kammerflimmerns durch Elektroschockabgabe den plötzlichen Herztod verhindern.

Fotos
Team Nr. 031 Dr. Wilhelm Fischer (l.) – Chefarzt Klinik für Innere Medizin Schongau,
Dr. Philippe Ritter (3.v.l.)– Universität Bordeaux, Dr. Armin Kirschner (5.v.l.)– Chefarzt
Anästhesie und Intensivmedizin)
Experten Nr. 014 Dr. Wilhelm Fischer (l.) – Chefarzt Klinik für Innere Medizin
Schongau, Dr. Philippe Ritter Universität Bordeaux