Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang | Chefarzt
Dr. Thomas Löffler | Chefarzt
Das Hüftgelenk besteht aus der Hüftgelenkspfanne des Beckenknochens und dem Hüftkopf. Zwischen den beiden knöchernen Komponenten befindet sich die weiche Knorpelschicht, die sozusagen die Kontaktfläche herstellt. Zwischen den beiden Knorpelgeweben befindet sich die Gelenkflüssigkeit.
Ursache für die Arthroseentstehung ist der Abrieb des Knorpelgewebes. Infolgedessen kommt es zur Reizung der Gelenkschleimhaut bis zur Entzündung. Reaktiv wird vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert und es kommt zum Hüftgelenkserguss. Daraufhin verändert sich der Knochen, er wird härter, es bilden sich Knochenanbauten. Folge ist die Verdickung der Gelenkkapsel, dadurch wird die Beweglichkeit eingeschränkt. Im schlimmsten Fall führt dies zur kompletten Versteifung des Gelenks.
Konservative Therapien haben nur eine vorrübergehende Wirkung. Die Heilung der Arthrose ist nicht möglich. Wichtig ist, dass das Endstadium der Erkrankung mit Einsteifung und hochgradiger Behinderung nicht abgewartet werden sollte.
Konservative Therapiemöglichkeiten:
Im Zentrum für Muskuloskeletale Chirurgie am Standort Weilheim werden jeweils sämtliche Verletzungen des Bewegungsapparates behandelt. Durch eine eng verzahnte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kliniken für Anästhesie und Intensivmedizin, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Kardiologie und der Radiologischen Diagnostik können so selbst komplexe traumatologische Probleme in unserer Einheit therapiert werden.
Beim künstlichen Hüftgelenk wird der aufgebrauchte Knochen und das Knorpelgewebe durch eine Gleitpaarung aus Kunststoff-, Keramik- oder Metallkomponenten ersetzt. Das künstliche Hüftgelenk besteht aus einer Hüftpfanne, einem Kugelkopf und einem Schaft. In der Regel besteht der Schaft entweder aus Titan oder einer Metalllegierung aus Nickel, Kobalt, Chrom und Molybdän. Der Kopf besteht entweder aus Keramik oder Metall. Die Pfanne besteht aus zwei Komponenten nämlich aus einer zementfreien metallischen Außenschale und einem Einsatz, der aus ultrahochvernetztem Polyethylen oder Keramik besteht. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Verankerungsprinzipien (zementiert oder unzementiert).
Die Schmerzen werden reduziert. Die Mobilität wird wiedererlangt und die Lebensqualität verbessert sich entscheidend.
Im ZMC und in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau kommen, wenn immer möglich, minimalinvasive Operationstechniken zum Einsatz oder es wird roboter-assistiert operiert.
Im Gegensatz zur konventionellen Operationstechnik, bei der Muskelansätze zum Teil durchtrennt oder vom Knochen abgelöst werden müssen, zeichnet sich die minimalinvasive Operationstechnik durch einen reduzierten Hautschnitt und Schonung der Muskeln und Sehnen aus, die sich auf dem Weg zur Hüftgelenkskapsel befinden. Konkret wird die Muskulatur lediglich auseinander gedrängt und legt sich nach Abschluss der Operation wieder in ihre Ausgangsposition von selbst zurück, da der Ursprung und der Ansatz der Muskulatur erhalten geblieben sind.
Die postoperativen Schmerzen sind im Vergleich zur konventionellen Technik geringer, da die Muskulatur, wie gesagt, nicht durchtrennt wird. Die Rehabilitation ist zügiger, die Patienten können normalerweise noch am Operationstag aufstehen und mit einer Gehilfe das Laufen beginnen. Der Aufenthalt im Krankenhaus ist kürzer, die Operationsnarbe ist kleiner (in der Regel 7-10 cm). Es gibt weniger Blutverlust und die Luxationssicherheit ist durch die Schonung der Sehnen und Muskeln erheblich höher. Außerdem muss der Patient postoperativ sich nicht an vom Arzt vorgegebene Bewegungseinschränkung, welche bei anderen Techniken verordnet wird, halten.
Beinlängengleichheit: Da auf Grund des muskelschonenden Zugangs die Vorspannung auf das neue Gelenk nicht erhöht werden muss, um die nötige Luxationssicherheit zu erlangen, ist die Beinlänge normalerweise ausgeglichen.
In der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau werden folgende zwei minimalinvasive Zugänge durchgeführt.
Die Dauer der Operation beträgt ca. 45-70 Minuten.
Der Aufenthalt im Krankenhaus dauert ca. 7-10 Tage postoperativ. Im Normalfall folgt nach dem stationären Aufenthalt eine stationäre oder ambulante Rehabilitation, die im Rahmen des stationären Aufenthalts oder bereits zuvor organisiert wird. Vor der Operation finden Sie sich zu der Indikationssprechstunde ein. Hier werden die bereits vorhandenen Befunde gesichtet. Es erfolgt die klinische Untersuchung und Beratung hinsichtlich des Prothesentyps. Ebenso erfolgt die Abfrage nach Allergien, bestimmten Medikamenten (vor allen Metformin und Blutverdünnungsmedikamente). Bereits zu diesem Zeitpunkt werden Sie über die Operation aufgeklärt und es erfolgt die Terminierung des Operationszeitpunkts.
Am Tag vor der Operation: Zur vereinbarten Uhrzeit finden Sie sich am Operationstag in der Klinik ein. Sofern vom Hausarzt noch nicht durchgeführt, erfolgt eine Blutentnahme, eine EKG-Untersuchung sowie ggf. die Röntgenaufnahme der Lunge. Es erfolgt die nochmalige Untersuchung, Überprüfung der Befunde sowie abschließende Aufklärung und Beantwortung der noch anstehenden Fragen. Zu diesem Zeitpunkt erklärt Ihnen auch der Narkosearzt die unterschiedlichen Narkosemöglichkeiten. Die Operationsseite wird dann anschließend markiert.
Operationstag: Bitte bleiben Sie an diesem Tag nüchtern, rauchen auch nicht. Das Operationsgebiet wird rasiert. Es erfolgt die Operation. Nach der Operation werden Sie in den Aufwachraum gebracht ggf. auf die Intensivstation bei schwereren Vorerkrankungen. In der Regel liegt eine Redon-Drainage ein, welche das noch vorhandene Wundsekret absaugt. Es erfolgt am Operationstag eine nochmalige Kontrolle durch den Operateur.
Erster postoperativer Tag: Sofern noch nicht am Operationstag geschehen, werden Sie durch die Physiotherapie mobilisiert und werden schon die ersten Gehschritte unternehmen. Sie erhalten eine suffiziente Schmerztherapie je nach individueller Schmerzstärke. Es erfolgt eine Blutkontrolle und die Kontrolle der einliegenden Drainage.
Zweiter postoperativer Tag: An diesem Tag erfolgt die Entfernung der einliegenden Drainage und der erste Verbandswechsel.
Im weiteren Verlauf erhalten Sie regelmäßig Physiotherapie ggf. eine nochmalige Blutentnahme. Der Endoprothesenpass wird ausgehändigt und die Kontaktaufnahme mit der Rehabilitationsklinik erfolgt.
Entlassungstag: Im Regelfall erfolgt die Entlassung am 7-10 postoperativen Tag. An dem Entlasstag erfolgt ein strukturiertes Abschlussgespräch. Es werden Ihnen die noch anstehenden Fragen beantwortet.