150 Besucher beim „Infotag Darmkrebs“
Das größte innere Organ liegt weitgehend unter der Gürtellinie und war lange ein Tabuthema: der Darm. Noch immer gehen zu wenige Menschen zur Darmkrebsvorsorge; dabei gibt es bei früher Diagnose sehr gute Heilungschancen. Um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und mehr Menschen zur Prävention zu bewegen, hat die Krankenhaus GmbH am Donnerstag, 10. Oktober, zu einem „Infotag Darmkrebs“ eingeladen.
„Ziel der Veranstaltung war es, auf die Früherkennung und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten – auch in fortgeschrittenen Stadien – hinzuweisen“, betont Prof. Dr. Dr. Reinhold Lang, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Weilheim. Dr. Jochen Dresel, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie in Weilheim, ergänzt: „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, den Patienten ein Forum zu bieten, um direkt mit uns in Kontakt treten zu können. Daher haben wir ein Programm festgelegt, das sich sowohl an Betroffene, als auch an Angehörige und Interessierte richtet.“
Und das mit Erfolg: Mehr als 150 Bürgerinnen und Bürger aus Weilheim-Schongau, aber auch aus vielen Nachbarlandkreisen, waren ins Krankenhaus Weilheim gekommen, um an den zahlreichen Angeboten teilzunehmen.
Die Veranstaltung begann mit spannenden Expertenvorträgen von Prof. Lang und Dr. Dresel sowie von den beiden Krebs-Spezialisten Dr. Monika Panzer, Fachärztin für Strahlentherapie und Radioonkologie, und PD Dr. Michael Sandherr, Internist, Hämatologe und Onkologe, zu den Themen KI-gestützte Darmkrebsvorsorge, Darm-Operationen, Chemo- und Radiotherapie sowie medikamentöse Therapie bei Darmkrebs.
Danach hatten die Besucher die Möglichkeit, sich zu darmgesunder Ernährung und Entspannungs-Yoga im Zuge von Krebs-Therapien beraten zu lassen. Es wurden zahlreiche gesunde Gerichte zum Probieren angeboten. Außerdem konnte man an einem Glücksrad tolle Preise gewinnen.
Höhepunkt der Veranstaltung waren Führungen durch den größten Darm Europas: Das 20 Meter lange und fünf Meter breite Darmmodell der Felix-Burda-Stiftung war vor dem Krankenhaus aufgebaut. Dr. Matilde Spampatti, Oberärztin in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, erklärte den Aufbau des Darms und beantwortete geduldig die Fragen der Besucher. „Der Darm ist für viele Menschen immer noch mit Tabus behaftet; über ihn wird weniger gesprochen als über die meisten anderen Organe“, macht Dr. Spampatti deutlich. Sie fügt hinzu: „Mit dem übergroßen, betretbaren Modell hatten wir die Chance, den Besuchern dieses wichtige Organ näher zu bringen und auf verschiedene Möglichkeiten der Vorsorge und der Behandlung hinzuweisen.“
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Operationssaales Nummer fünf, wo der OP-Roboter Da-Vinci angeschaut und unter Anleitung von Dr. Jana Schäfer, Oberärztin in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, ausprobiert werden konnte. „Die Besucher durften selbst Hand anlegen und an einem Dummie-Bauch ein Hütchen-Spiel machen. Damit konnten sie hautnah erleben, was wir Operateure jeden Tag machen“, sagt Dr. Schäfer. Und weiter: „Das war nicht nur sehr spannend, sondern wir glauben, dass wir dadurch Verunsicherungen und Ängste vor Operationen nehmen konnten.“
Der „Infotag Darmkrebs“ war eine gelungene Auftakt-Veranstaltung des Krankenhauses Weilheim auf dem Weg zur Zertifizierung als überregionales Darmkrebs-Zentrum. Prof. Lang unterstreicht: „Die hohe Resonanz der Veranstaltung hat gezeigt, dass wir einen Auftrag haben.“ Dr. Dresel: „Gleichzeitig hat das Event die hervorragende Zusammenarbeit aller Personen und Gruppen in der Region bestätigt, denen das Thema Darmkrebs am Herzen liegt.“