Freuen sich über das Mako-Jubiläum: OP-Mitarbeiterin Francesca Postuma, OP-Leitung Annika Bohner, Stryker-Vertretung Thomas Goerdt, Chefarzt Dr. Thomas Löffler, Stryker-Vertretung Michael Neubert, Oberarzt Klaus Lederer, Stryker-Vertretung Michaela Theurer und OP-Leitung Katrin Schulze (von links nach rechts).
2019 wurde der Operationsroboter Mako im Krankenhaus Weilheim eingeführt. Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie war damit die erste Krankenhaus-Abteilung in ganz Oberbayern, die dieses hochmoderne Verfahren zum Einsatz von Knie- und Hüft-Prothesen nutzte. Heute gehört die Klinik mit rund 330 Operationen pro Jahr zu den führenden Anlaufstellen für roboter-assistierten Knie-Ersatz in ganz Europa.
Nach nur drei Jahren haben Chefarzt Dr. Thomas Löffler und sein OP-Team mehr als 1.000 Patienten aus ganz Deutschland erfolgreich behandelt. Morgen feiert die Klinik ein großes Jubiläum: Dr. Löffler führt mit Hilfe des Mako die 1.111 roboter-assistierte Operation durch.
Operiert wird Jörg Zimmer. Der 60-Jährige aus Ingolstadt erhält ein künstliches Kniegelenk rechts. „Herr Zimmer klagt seit langer Zeit über Schmerzen in beiden Knien“, erzählt Dr. Löffler. Vor Jahren schon hat man ihn mit einer Gelenkspiegelung behandelt, der Innen-Meniskus wurde zudem teil-entfernt.
Doch schon damals hatte der Ingolstädter mit einem stark ausgeprägten Knorpelschaden zu kämpfen. „Mittlerweile ist der Leidensdruck so groß, dass er sich erneut operieren lassen möchte“, schildert der Chirurg. Er ergänzt: „Herr Zimmer hat sich für eine Knieprothese entschieden, die mit Hilfe unseres innovativen roboter-assistierten Verfahrens implantiert werden soll.“
Wie die 1.110 Patienten vor ihm auch, möchte Jörg Zimmer davon profitieren, dass sein neues Kniegelenk die Anatomie seines Körpers exakt berücksichtigen wird. „Die Technologie ermöglicht es, Implantate mit höchster Präzision zu positionieren und damit die ursprüngliche Kniegelenkskinematik wiederherzustellen“, erklärt Dr. Löffler.
Ziel ist es, der natürlichen Gelenk-Anatomie mit Hilfe des Implantats möglichst nahe zu kommen. „Die ideale Spannung sei deshalb so wichtig, weil sie das feine Gleichgewicht zwischen der erforderlichen Stabilität und der hohen Beweglichkeit des Knies sichert“, so der Chefarzt weiter. Zudem könne durch den Roboter-Einsatz das Weichgewebe am Knie geschont und der Eingriff messbar knochensparender ausgeführt werden.
Um diese hohe Genauigkeit zu erzielen, wird vor der Operation auf Grundlage einer Computertomographie des Kniegelenks ein virtuelles 3D-Modell erstellt. Daraus entsteht ein digitaler Operationsplan. Während des Eingriffs öffnen die Chirurgen zunächst das Kniegelenk und setzen je zwei Schrauben in den Ober- und Unterschenkelknochen ein. Dort werden außerdem optische Marker positioniert.
Dann muss die Anatomie des Kniegelenkes mit dem erstellten 3D-Knochenmodell im Computer abgeglichen werden. Insgesamt werden 80 Punkte an der Gelenkfläche von Ober- und Unterschenkel mit einem Fühler abgegriffen und in das System eingelesen. „Dadurch erkennt ein in den Roboter integriertes Navigationssystem mit einer Präzision von 0,1 Millimetern, in welcher Position sich das Bein aktuell befindet“, erläutert der Unfallchirurg.
Der nächste Schritt ist die Erfassung der Bandspannung des Kniegelenks. Diese wird in unterschiedlichen Beugewinkeln gemessen, die Daten werden ins System eingelesen. Der virtuelle OP-Plan wird mit diesen Informationen nochmals final abgeglichen, um ein stabiles Gelenk zu rekonstruieren, das sich natürlich bewegen kann.
Dr. Löffler. „Erst wenn die virtuelle Prothese perfekt sitzt, kommt der Roboterarm reingefahren und gibt mir als Operateur die Sägerichtung vor, mit der ich den Knochen bearbeiten kann – wir reden hier von einer Genauigkeit von 0,1 Grad, also einer Präzision, die man mit der Hand niemals hinbekommen würde.“
Bei Jörg Zimmer ist es morgen so weit. „Vor der Operation habe ich keine Angst“, sagt er. Und weiter: „Mit Dr. Löffler habe ich einen sehr erfahrenen Chirurgen, den ich bereits in einem Vorgespräch kennenlernen durfte. Ich vertraue ihm und freue mich bereits auf mein neues Knie.“