Von der Notaufnahme zum interdisziplinären Notfallzentrum: Nach rund zwei Wochen Bauzeit ist die Erweiterung der Notaufnahme am Krankenhaus Weilheim abgeschlossen. Kurze Wege, aufwändige Technik und moderne Behandlungsräume für sowohl internistische als auch chirurgische Notfälle zeichnen die neue Abteilung aus. Wesentliche Änderung ist der Aufbau einer so genannten „Decision Unit“, auf der Patienten zwischen vier und zwölf Stunden betreut werden.
„Die ‚Decision Unit‘ erfüllt eine Reihe von Funktionen“, erklärt Stephen Bodenberger, Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme in Weilheim. Sie wird als „Beobachtungsstation“ genutzt, wenn noch unklar ist, ob ein Patient ambulant versorgt werden kann oder stationär aufgenommen werden muss. Als „Aufnahmestation“ ist sie zu verstehen, wenn sie als Puffer dient, bis ein Bett auf einer Normalstation zur Verfügung steht. Sie ist außerdem eine „Kurzliegestation“, auf der Patienten maximal zwölf Stunden bleiben.
In dieser Zeit wird entschieden, wann welche Behandlung erfolgen soll – zum Beispiel Untersuchung mittels Angiographie oder Endoskopie. Zudem wird geklärt, welche Station den Patienten aufnimmt: Intensivstation, Überwachungsstation oder Normalstation.
Die „Decision Unit" verfügt über sechs Betten und ist mit modernsten Monitorsystemen ausgestattet, mit denen der gesundheitliche Zustand der Patienten permanent überwacht wird. Bodenberger: „So können wir schnell auf Veränderungen reagieren und eine optimale Versorgung sicherstellen.“
Neu ist nicht nur die „Decision Unit, sondern auch die Zusammenführung aller Behandlungs-, Diagnostik- und Therapieräume für kritische und unkritische Notfälle auf einer Ebene: Der Schockraum der Stroke Unit befindet sich jetzt in unmittelbarerer Nähe zur Computertomographie, die beiden Schockräume der Chest Pain Unit direkt neben dem Herzkatheterlabor. Die sieben Behandlungszimmer der interdisziplinären Notaufnahme sowie der Schockraum zur Erstversorgung von Traumapatienten sowie zur Akutbehandlung von Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand grenzen genau wie die anderen Untersuchungs- und Behandlungsräume an die „Decision Unit“ an, die sich im Zentrum der Notaufnahme befindet.
Aufgebaut ist das interdisziplinäre Notfallzentrum als eigenständige Abteilung. Diese besteht aus einem Ärztlichen Leiter sowie Ober- und Fachärzten. Hinzu kommen 40 Pflegefachkräfte unter Leitung von Eva Krautsdorfer. Seit der Zusammenführung aller für die Notfall-Behandlung relevanten Räumlichkeiten auf einer Ebene arbeitet das Team noch enger, intensiver und besser zusammen.
„Der Umbau hat unserer Abteilung viele Vorteile gebracht. Durch die kurzen Wege wurden Arbeitsabläufe erleichtert. So sparen wir wertvolle Zeit, die unseren Patienten zugute kommt“, macht Eva Krautsdorfer deutlich.
Stephen Bodenberger ergänzt: „Gerade in der Versorgung von Notfällen sind kurze Wege und optimale Prozesse das A und O.“ Wenn ein Patient auf eine Untersuchung wartet, wird er sofort vom Behandlungszimmer auf die „Decision Unit“ verlegt und macht damit Platz für den nächsten Patienten, der dann umgehend versorgt werden kann. Bodenberger: „Dadurch verkürzen wir die Wartezeit und können Patienten schneller und besser behandeln.“