Schongau 10.2.2022. An den Krankenhäusern Schongau und Weilheim wurde das Zentrum für Alterstraumatologie an den Krankenhäuern Schongau und Weilheim nach den Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert.
Einer der Schwerpunkte der Krankenhaus GmbH liegt in der Altersmedizin, welcher auf Grund des demographischen Wandels mit einer immer älter werdenden Bevölkerung auch in diesem Landkreis immer wichtiger wird. Chefarzt der Akutgeriatrie Dr. Sebastian Mühle freut sich über die Zertifizierung „In der Akutgeriatrie arbeiten wir mit allen anderen Fachabteilungen eng zusammen und die Unfallchirurgie mit der Notfallversorgung und der ausgewiesenen Expertise bei Operationen ergibt eine gute Allianz zum Wohle der Patienten“.
Im Alter kann es vermehrt zu Stürzen kommen, welche zu einer Prellung oder im schlimmsten Fall zu Knochenbrüchen führen können. Grund dafür können neben physiologischen Altersveränderungen, wie z.B. ein muskulärer Abbau, aber auch zahlreiche Erkrankungen, welche gehäuft im Alter auftreten, sein. Oftmals bestehen im Alter zahlreiche Erkrankungen gleichzeitig, die sich im schlimmsten Falle auch noch gegenseitig ungünstig beeinflussen. Somit gehen die Gründe für einen Sturz oftmals weit über ein „normales Stolpern“ hinaus und können vielfältige Ursachen haben.
„Knochenbrüche im Alter bedürfen spezialisierter Operationstechniken und Narkoseverfahren, um ein optimales und langanhaltendes Ergebnis zu liefern“, sagt Dr. Thomas Löffler, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Die Mobilisation der Patienten sollte möglichst sofort nach der Operation erfolgen“.
Aus diesem Grund wurde am Krankenhaus Schongau das Zentrum für Alterstraumatologie eingerichtet. Hand in Hand können Unfallchirurgen (Alterstraumatologen) und Altersmediziner sich dem Ziel widmen, mit den Patienten gemeinsam die akute Erkrankung zu überwinden, die Selbstständigkeit und Mobilität wieder zu erlangen sowie sturzbedingte Ursachen zu eliminieren.
„Lassen Sie uns Ihr akutes Problem überwinden und gemeinsam Ihre Freude an der Bewegung wiederfinden“, sagen Dr. Sebastian Mühle und Dr. Thomas Löffler.
Schwerpunkte der Zertifizierung:
Das Hauptkriterium war die interdisziplinäre Behandlung beider Fachabteilungen, dazu gehören auch gemeinsame Visiten, gemeinsame Besprechungen, gemeinsame Fortbildungen.
In der Alterstraumatologie erfolgt die Zusammenarbeit mit der Notfallaufnahme, Anästhesie / Intensivmedizin sowie Radiologie.
Wichtig ist ebenfalls die therapeutische Versorgung.
Bei der Unfallchirurgie kommt es auf besondere Fachkompetenzen in der operativen und konservativen Versorgung für einzelne „alterstypische“ Indikationen (z.B. Femurfraktur, Wirbelkörperfraktur, Beckenfraktur) an.
Geriatrische Fachkompetenz wird insbesondere für die Behandlung von:
Schmerz (Diagnostik, multimodale Therapie)
Delir (Prävention, Eliminierung auslösender Faktoren, Therapie)
Sturz (Prävention, Diagnostik, Therapie)
Ernährung (Erfassung Mangelzustände, Ernährungsmedizinische Behandlungskonzepte)
Osteoporose (Prävention, Therapie)
Demenz/ kognitive Störung (Screening, Diagnostik, Therapie)
Hilfsmittelversorgung, Klärung der weiteren Versorgung, Unterstützung bei der Organisation der benötigten Hilfestellung
Psychologische Betreuung und Therapie (Angst, Depression, Kognition)
Medikamenten-Management (Stichwort: „ Polypharmazie“)
Behandlung der Begleit-Erkrankungen (chronische und akute Erkrankungen)
u.v.m.