„Auch Ihr Inneres braucht mal Streicheleinheiten.“


Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang | Chefarzt

DIABETISCHER FUSS

 

 

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Durch die Schädigung eines erhöhten Blutzuckerspiegels im Körper steigt das Risiko, am diabetischen Fußsyndrom zu erkranken. Es ist eine mögliche Folge von Diabetes mellitus. Gefäßschädigungen oder Nervenschäden begünstigen die Entwicklung des diabetischen Fußes. Missempfindungen wie Kribbeln oder Ameisenlaufen, Schmerzen wie Nadelstiche und  schlecht heilende Wunden sind oft erste Anzeichen der Erkrankung. Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium.

Mit der richtigen Einstellung des Blutzuckerwertes lässt sich der diabetische Fuß ebenso vorbeugen wie durch regelmäßige Check-ups beim Arzt und die korrekte Fußpflege. Lesen Sie hier alles Wissenswerte rund um das diabetische Fußsyndrom und was Sie, zum Beispiel als Diabetes-Patient, dagegen tun können!

 



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Was ist ein diabetischer Fuß?

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Ein diabetischer Fuß heißt auch diabetisches Fußsyndrom und wird mit dem Kürzel DFS beschrieben. Dahinter verstecken sich Symptome, die auf der Schädigung von menschlichen Nervenbahnen oder Blutgefäßen beruhen. Diese wiederum resultieren aus einer häufigen oder dauerhaften Erhöhung des Blutzuckerspiegels im Körper, wie er bei schlecht eingestellten Diabetikern vorkommt. Das typische Beschwerdebild bei DFS sind leicht entstehende Wunden im Fußbereich – vor allem an den oder Zehen, welche sehr schlecht heilen.

Rund zwei Prozent der Diabetiker erkranken im Schnitt pro Jahr am diabetischen Fußsyndrom. Insgesamt besteht bei gut einem Drittel aller Diabetiker das Risiko, innerhalb ihres Lebens einen diabetischen Fuß zu bekommen. Umso wichtiger ist die sorgfältige und wiederkehrende Prüfung der Füße und die Vermeidung von zusätzlichen Risikofaktoren bei einem vorliegenden Diabetes mellitus.

 

Welche Ursachen gibt es für einen diabetischen Fuß?


Die Ursachen für den diabetischen Fuß gehen letztlich allesamt auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel zurück. Dieser betrifft zumeist Personen mit Diabetes mellitus, die ihre Blutzuckerwerte nicht in den Griff bekommen oder nur unzureichend überwachen. Der hohe Blutzuckergehalt kann Blutgefäße und/oder Nervenbahnen im Körper schädigen.

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Gut zu wissen


In den meisten Fällen sind die Ursachen für den diabetischen Fuß aber sowohl in den Blutgefäßen als auch in den Nervenbahnen zu finden.

 

Risikofaktoren für einen diabetischen Fuß


Diabetes mellitus und mehr

Laut Definition des diabetischen Fußes ist der wichtigste Risikofaktor die Krankheit Diabetes mellitus. Je schlechter der Blutzucker von den Patienten (und ihrem Arzt) beobachtet und eingestellt wird, desto größer ist die Gefahr, den diabetischen Fuß zu entwickeln.


 

Weitere Aspekte, welche die Entwicklung der Erkrankung begünstigen können, sind

  • zu enge und unpassende Schuhe, die Verletzungen auslösen
  • Übergewicht, das zusätzlichen Druck auf die Füße ausübt
  • die periphere arterielle Verschlusskrankheit mit Durchblutungsstörungen
  • Nervenerkrankungen, die Nervenschädigungen fördern

 


 

 

Welche Symptome treten bei einem diabetischen Fuß auf?


Erste Warnsignale für ein diabetisches Fußsyndrom sind trockene Haut und Fehlstellungen der Zehen. Es bilden sich sogenannte Hammerzehen. Auch die Temperaturempfindlichkeit kann generell im Fußbereich beeinträchtigt sein.


 

Zudem gibt es beim diabetischen Fuß Symptome wie

  • schlechter heilende Wunden
  • Taubheitsgefühle
  • Kribbeln und andere Missempfindungen
  • Rötungen (in der Regel ohne Schmerzempfinden) 
  • Schwellungen

 




Bei einem diabetischen Fuß durch Gefäßschädigungen (ischämischer diabetischer Fuß) stehen schlecht heilende Wunden an den Zehenballen (Malum perforans) und Zehen sowie mitunter starke Schmerzen im Vordergrund. 

Als Leitsymptome bei einem diabetischen Fuß durch Nervenschäden (neuropathischer diabetischer Fuß) sind weniger empfindliche Hautstellen zu nennen, wodurch Wunden oft nicht bemerkt werden. Das führt dazu, dass sich der Betroffene nicht schont und dadurch unbewusst dazu beiträgt, dass sich die Wunde rasch vergrößern kann. Auch Blutergüsse und eine vermehrte Hornhautbildung durch eine langfristige Fehlbelastung des Fußes sind mögliche Symptome beim diabetischen Fuß durch Nervenschäden.

Da jedoch am häufigsten Mischformen bestehen, können alle oder zumindest viele der genannten Symptome des DFS in Erscheinung treten.

 

Wie wird ein diabetischer Fuß diagnostiziert?


Die Diagnose des diabetischen Fußes stellt der Hausarzt oder der Diabetologe. Sie sollten als Diabetiker gerade bei Infektionen vorsichtig sein: Infektionen sind bei einem diabetischen Fuß besonders gefährlich, da sie sich rasch ausbreiten und den Körper nachhaltig schädigen können. Schon leichte Verletzungen durch zu enge Schuhe oder eine minimale Stichwunde durch einen Ausrutscher mit der Nagelschere bei der Nagelpflege können eine solche Infektion auslösen. Daher sollten Diabetiker mit der Gefahr eines diabetischen Fußes schon bei kleinsten und vermeintlich harmlosen Wunden einen Arzt aufsuchen.

Ein Anamnese-Gespräch steht, wie bei allen Untersuchungen, am Anfang des Besuchs beim Mediziner. Anschließend wird er Ihren Fuß begutachten, eventuell auch befühlen. Temperaturunterschiede können so erkannt werden. Besteht eine Infektion, wird ein Wundabstrich gemacht, um eventuell passende Antibiotika für die Behandlung zu finden. Gibt es Hinweise auf eine Durchblutungsstörung, folgen ausführliche Diagnoseverfahren wie eine Dopplersonographie. Dabei wird die Geschwindigkeit des Blutes im Körper gemessen.

 

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Klinik für Gefäß- & Endovaskularchirurgie bieten wir Ihnen modernste Methoden zur Diagnostik und Therapie von Gefäßkrankheiten an. Unser Spektrum reicht unter anderem von der Behandlung akuter und chronischer Durchblutungsstörungen (z. B. Schaufensterkrankheit) über die Beseitigung von Halsschlagaderengen bis zur Ausschaltung krankhafter Aussackungen von Schlagadern (z. B. Bauchschlagaderaneurysma), vom Krampfaderleiden über das offene Bein bis hin zum diabetischen Fuß.


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Dr. Peter Baumann

Chefarzt |Klinik für Gefäßchirurgie

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Wie sieht der Krankheitsverlauf bei einem diabetischen Fuß aus?


Die Prognose beim diabetischen Fuß hängt von dem Zeitpunkt der Erkennung und Behandlung der Krankheit ab. Außerdem richtet sich der weitere Verlauf danach, ob die Blutzuckerwerte des Patienten gut eingestellt werden können oder nicht.

Wer an weiterhin auftretenden Gefäß- und Nervenschäden leidet, wird wahrscheinlich im Verlauf Fußfehlstellungen entwickeln. Gerade Patienten, die aufgrund der Nervenschäden keine Wunden wahrnehmen, haben dieses Risiko. Je nach Stadium von DFS werden die akute Wundheilung oder – im Bestfall – vollständig beschwerdefreie Phasen angestrebt. Es gibt das leichte Stadium, das moderate Stadium und das schwere Stadium beim diabetischen Fuß. Bereits ab dem moderaten Stadium empfiehlt sich eine stationäre Behandlung, um schwerwiegende bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen zu vermeiden.

 

Wie wird ein diabetischer Fuß behandelt?

 

Die Behandlung des diabetischen Fußes kann sich über mehrere Monate oder Jahre ziehen. Eine vollständige Heilung von DFS gilt derzeit als unmöglich. Allerdings ist das Erreichen beschwerdefreier Phasen in vielen Fällen realisierbar. Das Wichtigste ist, den Blutzuckerspiegel auszubalancieren. Bereits bestehende Schädigungen durch hohen Blutzucker können jedoch nicht geheilt werden.

 

Wie kann man einen diabetischen Fuß vorbeugen?

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Die Risikofaktoren beim diabetischen Fuß können durch den Verzicht auf Nikotin und moderate Bewegung gesenkt werden. Beides fördert die Durchblutung und verhindert Gefäßschädigungen. Ist der Blutzuckerwert oder der Blutdruck zu hoch, sollte dies ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Auch gute Cholesterinwerte sind ein erstrebenswertes Ziel. Grundsätzlich ist auch gutes Schuhwerk entscheidend für Diabetiker mit dem Risiko des DFS. Denn dieses sorgt dafür, dass keine Druckstellen und Wunden auftreten können.

 

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Gut zu wissen


Die eigene Fußinspektion reicht nicht immer aus, wenn Sie Diabetiker sind und Risikofaktoren für DFS aufweisen. Auch der Hausarzt oder Diabetologe sollte dann Ihre Füße regelmäßig zu sehen bekommen. Je nach Risikofaktoren empfiehlt sich die Untersuchung durch einen Arzt einmal im Jahr bis hin zu einmal in drei Monaten. Fragen Sie Ihren Arzt, welches Intervall für Sie sinnvoll ist. Wenigstens einmal pro Woche sollten sie selbst oder einer Ihrer Angehörigen Ihre Füße kontrollieren.

 

Fakten-Check diabetischer Fuß

  • Personen mit einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel - der infolge eines Diabetes mellitus besteht - können von einem diabetischen Fuß betroffen sein.
  • Ein solches diabetisches Fußsyndrom stört je nach Krankheitsgrad die Wundheilung.
  • Typische Ursachen von DFS sind Gefäß- oder Nervenschädigungen durch den hohen Blutzuckerspiegel.
  • Die Symptome reichen von blassen und kalten Füßen über Missempfindungen und Schmerzen bis hin zu Schwellungen und Geschwüren.
  • Je nach Stadium gibt es einen unterschiedlichen Behandlungserfolg; manchmal sind beschwerdefreie Phasen erreichbar.
  • Medikamente und eine professionelle Wundreinigung stellen ebenso die Säulen der Behandlung des diabetischen Fußes dar wie die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels.
  • In seltenen Fällen muss der jeweilige Fuß amputiert werden, um eine lebensgefährliche Infektion zu stoppen.
  • Wer an Diabetes mellitus erkrankt ist, sollte tägliche Check-ups der Füße und eine sorgfältige Fußpflege durchführen sowie das richtige Schuhwerk tragen.
  • Schulungen rund um die Krankheit sind ebenfalls sinnvoll.